Willkommen auf meinem Weblog

Fotografie, Literatur, die deutsche Sprache, die Verbesserung meiner englischen Sprachkenntnisse, Museen und Ausstellungen, Theater, Kochen und Backen sind meine Interessen. Und dazu noch dieses und jenes, je nach Tagesaktualitäten und persönlichen Erlebnissen. Hinzu kommen der Spaß am Verfassen von Texten und die alltäglich gewordene Nutzung der Informationswelt des Internet.

Mittwoch, 31. Januar 2007

Kalenderblatt Wildlife - Januar 2007

Neben mir an der Wand hängt ein Kalender, Wildlife 2007, ein Weihnachtsgeschenk, am selben Nagel wie letztjährig das Vorgängermodell. Schöne Aufnahmen wilder Tiere.

Eben fällt mein Blick auf das
Januarblatt. Ein Löwe sieht mich an. Nicht irgendeiner, sondern mein ganz persönlicher Löwe, der mich immerhin schon seit einem Monat beobachtet. Seitdem liegt er regungslos bäuchlings im warmen Sand.

Gut scheint es ihm zu gehen. Ein männliches Tier, denn nur die Herren Löwen haben Mähnen, dieser hier so prächtig, als hätte er sich von einem Starcoiffeur ondulieren lassen. Er scheint gelangweilt darauf zu warten, dass die Dame seines Herzens mit möglichst fetter Beute von der Jagd nach Hause kommt. Löwen haben eigentlich auch keine schlechte Rollenverteilung: Die Weibchen gehen allein zur Jagd, aber das Männchen darf zuerst ran an die Koteletts. So hat man als Löwenmännchen ein recht geruhsames Leben, solange man nicht der Schnapsidee verfällt, beim Zirkus anzuheuern und dort im Kreis zu laufen, durch brennende Reifen zu hüpfen und andere Kunststückchen zu vollführen. Aber so blöd war meiner offensichtlich nicht.

Gerade männlichen Löwen sagt man nach, faul und träge zu sein. Daran habe ich bei diesem Exemplar, so wie der es sich an seinem Lagerplatz gemütlich gemacht hat, auch nicht den geringsten Zweifel.

Seine Aktivität erschöpft sich augenscheinlich darin, gelegentlich ungeduldig mit der abgewinkelten Hinterpfote auf den Boden zu klopfen, so wie ich es immer dann mit den Fingern auf den Tischen von Speisegaststätten zu tun pflege, wenn die Schnelligkeit des Servicepersonals hinter der Intensität meines Hungers zurück bleibt. Ich habe es damit allerdings noch nie erreicht, schneller bedient zu werden. Meinem Löwen scheint es auch nicht besser zu gehen. Von einer Beute servierenden Löwendame ist jedenfalls weit und breit nichts zu sehen.

Einen Menschen würde dieser Löwe wohl nur fressen, wenn er ihm direkt ins Maul hinein springen würde. Sich zu erheben und weite Wege auf sich zu nehmen, um einem vorbeigehenden Passanten aus der Pelle zu helfen, wäre ihm vermutlich viel zu anstrengend, was sich zu Gunsten des Fotografen dieses Kalenderblatts ausgewirkt haben dürfte. Hoffentlich.

In einem zoologischen Garten wäre bei der Enge der dortigen Gehege zwar zu befürchten, dass ein hineinfallender Besucher unmittelbar in den Zugriffsbereicht des zur Schau gestellten Löwen geraten und deswegen verspeist werden könnte. Die Tierparkverwaltungen versuchen das meist durch Hinweisschilder abzuwenden, die vor dem Überklettern der Brüstung warnen. Weil sich die Örtlichkeiten in freier Wildbahn aber viel weitläufiger gestalten, erkennt man ein solches Warnschild auf dem Kalenderfoto nicht. Es wäre überflüssig gewesen.

Bisher erschien mir das Kätzchen ohnehin eher sanftmütig, so wie das Kuscheltier, das ich als kleines Kind immer abends mit ins Bett genommen und tagsüber, treppauf, treppab, am Ohr hinter mir her gezogen hatte. Erst an dem einen, als es dessen ob dieser rabiaten Behandlung verlustig gegangen war, an dem anderen, und später gar nicht mehr, weil ich urplötzlich davon überzeugt war, für solche Kindereien viel zu alt zu sein. Und außerdem war dann auch gar kein Ohr mehr dran, das als Griff hätte herhalten können. Wäre nur noch der Schwanz geblieben, und das hielt ich wohl für unschicklich.

Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob der Kalenderlöwe mir immer noch wohlgesonnen ist. Er guckt so seltsam. "Heute ist der 31. und Du willst mich doch wohl nicht ernsthaft morgen umblättern," scheint er zu denken. Verstehen kann man das ja, denn damit verschwindet er im ewigen Dunkel. Dann kann er sich den Kalender von hinten angucken und mit seinem Allerwertesten die kalte Wand wärmen. Auch keine schöne Aussicht, erst recht nicht, wenn die nächste Bewegung in seinem Dasein Anfang 2008 die Entsorgung mit dem Altpapier sein wird. Löwenrecycling.

Lässt sich aber nicht ändern. Ultimo bleibt Ultimo. Bitte umblättern ...

Montag, 29. Januar 2007

Jan Weiler - Maria, ihm schmeckt's nicht!

Aufmerksam geworden durch einen TV-Auftritt Jan Weilers habe ich mir gestern sein Buch Maria, ihm schmeckt's nicht! vorgenommen. Ich hatte es mir schon vor geraumer Zeit gekauft, weil ich Gutes darüber gelesen hatte. Lustig und lesenswert soll es sein. Also bin ich in die Buchhandlung marschiert und habe es gekauft, zu Hause darin geblättert und es anschließend auf den Stapel unbedingt bald zu lesender Bücher gelegt. Weil ich viele solcher Bücher habe, landete das Buch später bei einer Aufräumaktion ungelesen im Regal, wo ich es gestern entstaubt und von seinem Schattendasein erlöst habe.

Ich bin in der Mitte des zweiten Kapitels angelangt und habe beim Lesen lange nicht mehr so gelacht. Nicht nur geschmunzelt, sondern laut gelacht. Ob das so bleibt?

Dass Jan Weiler im Interview berichtet hat, sein italienischer Schwiegervater Antonio verübele ihm die Angelegenheit nicht, beruhigt mich. Das hätte auch ganz anders kommen können. Jan Weiler hatte sich insgeheim auch schon darauf eingestellt, dass Herr Antonio Marcipane ihm "den kleinen Finger nach alter italienischer Väter Sitte abschneidet und ihn in einem mit bitterem Mandelduft parfümierten Briefumschlag meinen" (also: seinen) "Eltern schickt, um diese zum Wohle eines landsmannschaftlichen Vereins zu erpressen."

Wenn die Geschichte so amüsant bleibt, werde ich sie bald verschlungen haben.

Mein Weblog

Weblog. Bloggen.
Schon oft habe ich davon gehört und gelesen, ohne mir darunter wirklich etwas vorstellen zu können. Offen gestanden weiß ich immer noch nicht so recht, was auf mich zukommt.
"Learning by doing" ist angesagt. Jetzt ist es soweit. Ich bin dabei.

Vor kurzem habe ich im Fernsehen in einer Talkshow den Autor Jan Weiler gesehen, der dort ausgesprochen amüsant über Erlebnisse während seiner Lesereise durch Deutschland berichtete. Er habe das ausführlich in einem Buch veröffentlicht, dass es "vorher schon als Blog auf zeit.de gab."

Das hat mich neugierig gemacht. Auf Jan Weiler. Und darauf, endlich auch selbst zu bloggen.
Deswegen startet jetzt mein Weblog.