Willkommen auf meinem Weblog

Fotografie, Literatur, die deutsche Sprache, die Verbesserung meiner englischen Sprachkenntnisse, Museen und Ausstellungen, Theater, Kochen und Backen sind meine Interessen. Und dazu noch dieses und jenes, je nach Tagesaktualitäten und persönlichen Erlebnissen. Hinzu kommen der Spaß am Verfassen von Texten und die alltäglich gewordene Nutzung der Informationswelt des Internet.

Samstag, 12. Mai 2007

In vino veritas

Vor Stunden hatte ich die Weinflasche entkorkt. Rotwein muss atmen, um sich zu entfalten. Vorher sollte man ihn nicht trinken, sonst hat man keine Freude daran. Und das soll man ja. Steht so in der Bibel. Im Alten Testament wird der Schöpfer dafür gepriesen, „dass der Wein erfreue des Menschen Herz“ (Psalm 104, 14 f). Mein Bordeaux war offensichtlich nicht fromm, denn der machte sich gestern Abend ganz unfreundlich mit seiner Flasche selbstständig und fiel um, ganz von allein. Und dann lief er über den Tisch und runter auf den Teppich. Ich lief in die Küche und holte mir meinen gesamten Salzvorrat. Alter Hausfrauentipp: Auf Rotweinflecken sofort Salz streuen. Hat auch über Nacht gewirkt. Das Salz hat einiges vom Rotwein aufgesogen. Aber Flecken sind trotzdem geblieben. Auf dem Aufkleber unter meinem Teppich steht als Farbe: bordeaux. Wenn der Wein bordeaux ist und der Teppich auch, dürfte es aber doch gar keine Flecken geben. Das wäre doch eigentlich logisch. Irgendwas stimmt da nicht. Entweder ist der Teppich nicht bordeaux oder nicht der Wein. Man darf eben nicht alles glauben, was geschrieben steht. Das hat mich der verschüttete Wein gelehrt. Im Wein steckt bekanntlich immer auch ein wenig Wahrheit. In vino veritas.

Keine Kommentare: